No Country for Old Men…

… oder die Leiden des alten M.

Wie bereits im letzten Jahr machte sich am 04.07.2013 eine nicht zu unterschätzende Schar tapferer Bootcamper auf den Weg ins benachbarte Prag, um dort an der EUCC, der Europameisterschaft der Kartenspieler des WoW-Sammelkartenspiels, teilzunehmen. Unter ihnen befand sich der Schreiber dieser Zeilen, ein Spieler mit Namen Dakturak.

Als Spieler der ersten Stunde hatte ich schon so manche Reise mit den Jungs unternommen. Mal als wilde Herrenrunde oder auch mal mit der Familie, um anschließend vor Ort noch ein paar Tage Urlaub zu machen. Diesmal handelte es sich um das Erstgenannte, da noch keine Ferien waren. Dank Christian fühlten wir uns alle nach zig Testspielen gut vorbereitet und machten uns mit 2 Wagen auf die Reise.

Nach relativ ereignisloser Reise, welche nur durch diverse „Holländer“ und ein leidlich amüsantes „Hund-Sitz!“-Spiel unterbrochen wurde, erreichten wir das Hotel am Abend. Nach kurzem Einchecken ging es instant ins „Cortez“, eine Art Geheimtip mit sehr gutem Essen und kühlem Bier. Dieser Laden sollte sich in den folgenden Tagen zum inoffiziellen Bootcamp-HQ in Prag entwickeln. Im Hotel wurden dann noch zu später Stunde Decklisten geschrieben, Decks eingehüllt und noch ein paar Runden gezockt. Nach kurzer Nacht und ausgiebigen Frühstück ging es in Tag eins des Turniers.

Mögen die Spiele beginnen!

– Bane

Medivh war mein Held der Wahl!Durch die Möglichkeit der Anmeldung am Vorabend blieb uns in diesem Jahr der Stress des Schlangestehens erspart und so ging es entspannt in Runde 1. Ich hatte mich für den blauen Hexer entschieden. Da hatte vor allem praktische Gründe: Zum Einen hatte ich fast alle Karten selbst und zum Zweiten hatte ich ihn beim Testen sehr oft gespielt, so dass ich das Deck gut kannte.

In der ersten Runde ging es gegen José-Maria aus Spanien. Er spielte die gute Mistress Nesala. Ich rechnete mir eigentlich gute Chancen aus. Nach dem Gewinn des Würfelwurfs wurden diese auch nicht schlechter. Ich konnte von Anfang an gut Druck aufbauen und konnte das Match ohne große Gegenwehr mit 3:25 Leben für mich entscheiden. 1:0 – Ein guter Start!

Regel 02: Doppelt hält besser.

– Zombieland

Ich musste schon in Runde 2 gegen einen Camper ran: Sascha!Nach der erfreulichen Nachricht von relativ vielen Runde 1-Siegen der Teamkollegen ging es in Runde 2. Hier zeigte sich wieder einmal, dass die Turniersoftware wahrscheinlich am Abend vorher immer einen über den Durst trinkt. Ich wurde gegen einen anderen Bootcamper gepaart. Sascha spielte wie drei andere von uns auch den Fischkrieger Rawrbrgle. Dieses Match-Up hatte ich mit Christian schon oft gespielt. Daher wusste ich, dass ich anfangen musste und trotzdem nur eine 50:50 Chance hatte.

Sascha gewann den Würfelwurf und legte los wie die Feuerwehr. Relativ schnell war ich auf 20 Schaden. Doch Marundal und eine anschließende Heilwelle konnten das Feld stabilisieren und meinen Schaden deutlich reduzieren. Fairerweise muss ich auch gestehen, dass mir Sascha erlaubte, einen Spielfehler zu korrigieren. Ich hatte mit Nightfall lediglich 3 Schaden auf den König der Fische geschossen; Sascha korrigierte mich und sagte, dass er dank Marundals Effekt 5/5 wäre. Sehr fairer Spielzug. Es hat also auch Vorteile gegen Teammitglieder zu spielen. Am Ende gewinne ich mit 9:30. 2:0

Halt die Klappe! Wir haben nicht verloren in Vietnam! Das war unentschieden!

– Otto

Nach dem erfreulichen Start in den Turniertag stand nun die dritte Runde an. Mein Gegner war André aus der Ukraine. Er hatte sich für High Magus Olvek entschieden. Ich konnte den Würfelwurf für mich entscheiden. Das Spiel wogte schließlich hin und her. Wir endeten schließlich bei 24 Schaden und einer Handkarte (Boundless Hellfire) bei mir und 20 Schaden 3 Handkarten bei André. Nach längerem Überlegen entschied ich mich für den Draw. Witzigerweise wollte der junge Ukrainer das Unentschieden auf dem Ergebniszettel vermerken, bis ihn ein Judge darauf hinwies, dass wir noch einmal spielen dürfen. Nach Anweisung der Schiedsrichterin mussten wir erneut auswürfeln wer anfängt, obwohl ich dachte, dass beim Unentschieden alles so bleibt wie im ersten Spiel. Long story – short: Ich verlor im Timeout mit 16:0 gegen seine Superhand. Dann also 2:1.

Risiko gehört zum Spiel, wenn man auf dem Stuhl da sitzen will.

– Captain Picard

Master Sniper Simon McKey war der meistgespielte Held in Prag!Nach diesem Rückschlag folgte zur Abwechslung keine Pause, da ich ja ins Timeout musste, was bei diesem Format schon ein Wunder war. Mein nächster Gegner war Thomas aus Dänemark. Er zockte den Master Sniper. Das Matchup kannte ich aus den Testspielen und es war nicht besonders gut (besonders wenn ich nicht anfange). Doch mit ein paar guten Tricks (u.a. Fel Inversion auf Grumdak) konnte ich gut dagegenhalten.
Leider hatte ich dank gleich drei Kopien von Beast Mastery (davon zwei Saurier, die ich gut handeln konnte) keine Heilung mehr. Als sich das Spiel dem Ende neigte stand es 22:25 für mich. Da ich ein Nightfall auf der Hand hatte, entschloss ich mich dazu, abzugeben und ihm nur den Grumdak zu geben. Es kam genau so. Der Empower-Hunter brachte mich auf 27 und ich beendete das Spiel mit Nightfall. 3:1

Das ist nicht der Crusader, den ihr sucht.

– Obi-Wan-Kenobi

Nachdem ich wieder im Soll war, erwartete mich eine harte Prüfung. Paolo aus Italien spielte die Paladin-Kuh und ich wusste aus den Testspielen gegen Schmalle, dass das Matchup gelinde gesagt bescheiden war. Also hielt ich eine gute Anti-Crusader-Hand und nutzte meinen Turn 1, um mir seine Hand anzuschauen. Dort erwarteten mich Karten wie Mazu’kon, Shadowfang Keep und Baron Ashbury. Da saß ich mit meiner Hand und wusste, das wird übel. Schließlich verlor ich mit 28:21 und erfuhr von Paolo, dass ich nicht der Erste war, der auf seinen Jedi-Mindtrick hereingefallen war. 3:2

Meins!

– Findet Nemo

Durch diese Horde Spieler musste ich mich in Prag kämpfen!In der Runde 6 erwartete mich Jan aus Polen. Er spielte Drazul the Molten und des Matchup war ganz gut für mich. Ich durfte anfangen und es gelang mir, sein Feld klein zu halten. In Turn 6 schnappte ich mir seine Takara und spielte sie gegen ihn aus. Mit Doppel-Bottle sowie Flip + Spy endete das Spiel 6:25. 4:2

Haben sie irgendwelche Metallgegenstände bei sich?

– Matrix

Mannoroth the Destructur gewann Stephans Heldenwahl!Nach einer entspannten Pause mit Christian, der wie immer schon vor allen anderen Teammitgliedern fertig war, ging es in Runde 7. Hier traf ich auf einen alten Bekannten des Bootcamps – Stephan aus Magdeburg. Er spielte Mannoroth und gewann den Würfelwurf. Nachdem er mir die Handschuhe mit fünf seiner Karten gezeigt hatte, kannte ich nicht nur seine Hand, sondern wusste auch, dass er Stand-alone spielte. Dieses Match-Up hatte ich ausführlich mit Sven getestet. Ich wusste, dass ich eine Chance haben würde, wenn ich viele Schadensquellen ins Spiel legen könnte. Die zwei Jeishals auf meiner Hand waren aber auch nicht verkehrt. Ich gewann schließlich mit 0:30. 5:2

Mein Vater hat früher Spechte gesammelt.

– Radio Rock Revolution

Alles klar. Runde 8. Nur noch ein Sieg und ab in Tag 2! Hier erwartete mich Michall aus der Slowakei. Er spielte Drazul in der Midgamevariante. Er gewann den Würfelwurf und legte in Turn 3 eine Eisbarriere. Diese war für mich erst mal nicht zu weg zu bekommen. Schnell war ich bei viel zu viel Schaden. Dann spielte Michall einen Mazu’kon. Ich konnte ihn zwar schnell aus dem Spiel entfernen, doch im Folgezug erwartete mich gleich der zweite Troll. Auch diesen konnte ich aus dem Spiel entfernen, jedoch war der dritte der Genossen dann endlos zu viel des Guten und ich verlor 28:9. 5:3

Nah ist ein Dessousladen bei dem das Schaufenster vergessen wurde.

– Martin Riggs

Hier fanden wir uns zwischen den Runden ein!In der letzten Runde war ich unter dem Druck gewinnen zu müssen, um sicher in Tag 2 zu kommen. Mein Gegner ist Michal aus Polen und er spielt Monsterdruide. Das Matchup hatte ich selten getestet. Am Anfang des Spiels sah alles okay aus. Ich kann die Jungs mit Harmonize handeln und mache einigen Schaden. Seine Hand besteht nur noch aus einer Karte, bis er Muln ausspielt und mit der Kuh einen Ulthok aufdeckt. Im nächsten Zug kam Ulthok und nimmt mir Boundless Hellfire, von denen ich gleich zwei auf der Hand hatte. Ich verliere das Spiel 28:15. 5:4

Die kurze Hoffnung doch noch in Tag 2 zu kommen, erfüllt sich beim Anblick der Standings nicht. Es reicht nur zum 103. Platz. Es war dennoch ein schönes Turnier mit einem mäßigen Abschneiden beim DMF, schönen Besuchen im Cortez, Geocachen mit David, weiteren „spektakulären“ Runden von „Hund-Sitz!“ und nicht zu vergessen einem Europameister aus Leipzig! Wir sehen uns!

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