Turnierbericht Tomb of the Forgotten Sneak

Da sowohl einige Member unseres Teams als auch viele weitere deutsche Spieler die Reise nach Köln nicht antreten konnten oder wollten, möchten wir euch wenigstens einen kleinen Einblick in die europäische Sneak Preview der brandneuen WoW TCG Erweiterung Tomb of the Forgotten geben!

Unser verlängertes Wochenende begann schon am Freitagmorgen, da wir bereits gegen 10:00 Uhr auf der Matte stehen mussten, um gemeinsam mit Matthias die Reise in Deutschlands wärmste Stadt anzutreten. Da ich die Nacht zuvor leider nicht wirklich viel Schlaf abbekommen habe [1] wurde versucht im Auto zu schlafen, was sich angesichts tropischer Temperaturen (selbst auf dem Weg nach Köln wird einem immer warm) und nicht vorhandener Klimaanlage im Auto ein wenig schwieriger als gedacht gestaltete. Mit uns im Auto war natürlich schon etwas Gewicht am Start, doch da sich dazu auch noch ein Kofferraum voller Karten gesellte, zog die Kiste nicht so wirklich. [2] So zog sich die Fahrt entsprechend und wir kamen erst nach rund 7 Stunden in Köln an.

Nach der anstrengenden Fahrt und dank des Schlafmangels hatte niemand so wirklich das Verlangen, am Freitagabend die Sau raus zu lassen. Die Alternative konnte aber immerhin vollends überzeugen, denn wir begaben uns in den örtlichen Maredo, um den Abend locker bei einem Spielchen Epic Spellwars of sonstwas zu verbringen. Dies ist ein anderes von Cryptozoic entwickeltes Spiel, bei dem man aus 3 Kartentypen immer Zaubersprüche „zusammen bastelt“. Hier entstehen sehr schnell sehr abgedrehte Züge, in denen die 20 Leben der Mitspieler auch schon mal ordentlich leiden müssen. Wir hatten sogar eine Runde, in der jeder Spieler maximal einmal am Zug war und das Spiel dann bereits endete! [3] Ein sehr kurzweiliger Spaß, den ich euch für den Spieleabend durchaus mal empfehlen kann. Matthias berichtet bestimmt auch mal bei Zeiten über das Game auf seinem Spieleblog.

Samstag

Eigentlich hatte ich ja gedacht, wir können locker ausschlafen und dank des späten Turnierbeginns von 11:00 Uhr würde ich somit auch meinem Schlafdefizit „Gute Nacht!“ sagen können. Matthias hatte hier ein Wörtchen mitzureden, da er uns für den Aufbau benötigte. Entsprechend mussten wir bereits um 8 auf der Matte stehen, was sich nicht so wirklich mit meiner ins-Bett-geh-Zeit von 3 Uhr vertrug…

Den Aufbau hatten wir dann überraschend schnell erledigt, so dass uns noch etwas Zeit blieb, zu frühstücken. Anschließend ging es endlich los und wir hatten unseren ersten Kontakt mit dem neuen Set!
Die Tatsache, dass bereits der komplette Spoiler im Vorfeld bekannt war, minderte durchaus ein wenig den Spaß bei der Sneak. Das hatte ich bei Crown in Berlin in etwas besserer Erinnerung. Mein Pool konnte nicht wirklich mit großen Bomben glänzen, so dass ich vor der Wahl stand, ob ich ein Druiden- oder Schurken-Deck mit jeweils 2 kleinen Removaln spielen sollte oder ein Krieger-Deck mit 5 (!) Ausrüstungen und dem neuen Shout, der Verbündeten für jede Ausrüstung +1 / +1 gibt. Ich entschied mich für letztere Option, da ich mir von dem Deck mehr Spaß versprochen hatte und war mit dem Deckbau sehr schnell durch – Allianz konnte man praktisch ausschließen und die paar nötigen Cuts waren schnell gemacht.

Das Event begann dann mit einem Spiel gegen Kim, die in Turn 2 Shadowy Apparition ausspielte. Ich schaute etwas unglücklich auf meine Hand und realisierte, dass ich das Spiel somit verloren hatte. Zwar hätte ich einen weiteren Protector auf 2 rein siden und auch meine Mulligan-Condition ändern können, so dass ich bei einem Best of 3 Format noch eine Chance gehabt hätte, doch wir spielten nur Best of 1. Meine Stimmung war etwas gedrückt…

Es folgte ein Spiel, bei dem lange nix passierte und ich irgendwann mal mit mehreren Equipments nach und nach Vorteil erarbeitete, um so den Sieg zu holen. Dann konnte ich auch mal ohne das Nutzen vieler Ausrüstungen gewinnen, bevor mir wieder eine Niederlage eingebracht wurde. Ich hatte alle 1 Drops gecuttet und in diesem Game wurde mir Alaria the Huntress hin gelegt. Sie machte im Laufe des Spiels 12 Schaden…
Nun ja, ich machte das Beste draus und griff mir die Kamera.

Crazy Cooker Report

Die letzte Runde gegen Sören war ich auch gerade dabei, das Spiel zu drehen, da gab er auch schon auf. Er war der Meinung, dass er meinen Kartenvorteil nicht mehr ausgleichen können würde. Mein Ergebnis war also ein durchschnittliches 3:2. Kurzer Selbstcheck: Hatten wir trotzdem Spaß? Jop! Also weiter mit dem Draft!

Wie bereits in Berlin hatte ich das Gefühl, in den 6er Topf gelost zu werden. Dann wurde uns erneut gezeigt, dass man das Set nicht isoliert draften sollte. Bitte macht das nicht Zuhause nach, es ist wirklich kein Spaß… nahezu alle 2 Drops im kompletten Set sind extrem schlecht. Es gibt wieder haufenweise Karten, die on the play in Ordnung sind und on the draw absolut unterirdisch. Dazu gehört selbstverständlich auch der zusätzliche Fokus auf angelegte Fähigkeiten, denn wenn ich zuerst einen Mann spielen kann, an den ich etwas anlege und der dann den gegnerischen Verbündeten abtauscht, an den noch nichts angelegt wurde UND liegen bleibt, weil er eben beispielsweise 2 Gesundheit mehr hat, so befinde ich mich auch in einer sehr viel besseren Ausgangslage als mein Gegner.

Ich hatte auch mindestens 2 schlechte Picks gemacht, da ich darauf vertraute, dass durchschnittliche Karten um den Tisch gehen würden , doch aufgrund der schlechten Qualität in den Boostern kamen trotz der nur 6 Spieler am Tisch auch die mittelmäßigen Karten nicht herum. Das Deck war entsprechend schlecht und ich holte mir ein verdientes 1:2 ab. So wirklich Spaß hatte ich bei dem Event ehrlich gesagt nicht und ich habe es lieber unter dem Aspekt gesehen, dass man mehr neue Karten live im Einsatz sieht.

Samstagabend

Da wir durch die Best of 1 Regelung sehr schnell mit den beiden Events durch waren, ging es auch schon gegen 19 Uhr zurück in Richtung Hotel. Dieser Vorschlag wurde nach ein wenig Diskussion favorisiert, wobei wir einen kleinen Stopp im Rewe machten, um uns auch mit Snacks und Getränken einzudecken, die wir während des Spiels konsumieren können würden.

Dann begann das eigentliche Tageshighlight: Ein Trinkduell mit Jan, bei dem er sich durch polnische Gene einen entscheidenden Vorteil versprach. Zwar konnte er anfangs eine ordentliche Geschwindigkeit vorlegen, doch meine Beharrlichkeit setzte sich am Ende durch!
Irgendwie wurde dann beschlossen, dass wir jetzt ein paar Wrestling-Moves machen müssen, die glücklicherweise auch auf Video gebannt wurden. [4]

Anton und Wim stießen noch in unsere illustre Gruppe hinzu und trugen ebenfalls zur guten Stimmung hinzu. Anton zeigte uns ein paar Kartentricks, die für viel Überraschung sorgten. Nur wie man sie durchführt wollte er uns nicht zeigen, aus Angst, dass wir sie dann auf einem der Events einsetzen würden, bei dem er als Judge im Einsatz wäre.

Zu später Stunde wurden dann noch Gespräche geführt, die an bestimmte, frei schaffende, Berliner Autoren erinnerten. Diese waren nämlich genauso zusammenhanglos, dafür aber immerhin etwas unterhaltsamer.

Sonntag

Der Tag begann erneut zu unangenehm früher Stunde. Eine lange Dusche (jeweils, nicht zusammen) brachte uns dann immerhin wieder einigermaßen auf die Bretter, so dass wir erneut den Raum her richten konnten. [5]
Dann stand das Teamevent an, bei dem ich wirklich starke Probleme mit dem Deckbau hatte. Unendlich den Abend abfeiern empfiehlt sich nicht, wenn man am nächsten Tag den eigenen Verstand dazu benötigt, Karten zu zocken. Eine Lektion, die ich ehrlich gesagt auch schon wieder vergessen hatte.

Nach reichlicher Überlegung einigten wir uns auf ein Horde-Todesritter-Deck, das wie das beste Deck in unserem Pool aussah. Dazu gesellte sich ein Allianz Druide sowie ein Monster Pala-Priester. Ich spielte den Monster-Haufen, der zwar ein paar Spoiler hatte, doch überhaupt kein Early Game. Ein empfehlenswerter Plan, wenn man nur 25 Gesundheit hat!

In der ersten Runde zog sich das Spiel, was äußerst vorteilhaft für mich war. Zunächst machte mein Obsidian Colossus viel Druck, dann brachte ich noch einen Verbündeten mit Divine Redemption zurück. Trotzdem hätte man mich auf 24 Schaden prügeln können – eigentlich unfassbar, aber traurige Wahrheit. Am Ende war ich aber doch noch siegreich. Da auch Dominic ein Spiel holte, ging auch unser Team erfolgreich aus der Runde raus.

In der zweiten Runde legt mir mein Gegner einen 1 Drop hin, der durch ein Attachment in Runde 2 Beschützer und Sentinel erhält. Darüber hinaus handelte es sich jetzt um einen 3 / 4er. Ich hatte erwähnt, dass ich kein Early Game hatte?
Das Attachment sagt eigentlich, dass alle anderen Verbündeten und Helden um den ANG des verstärkten Verbündeten geheilt werden, wenn er angreift. Mein Gegner hatte mir den Effekt falsch erklärt und das „anderen“ kurzerhand unterschlagen.
Mein 3 Drop mit 3 / 3 wurde also abgetauscht und der 1 Drop des Gegners war durch den falschen Effekt komplett geheilt. Mein 4 Drop wurde von seinem 3 Drop, der +4 ANG erhält, wenn er 4 Drops angreift (die nächste Karte, die on the play brauchbar ist, aber on the draw extrem schlecht) angreift, abgeräumt. Natürlich wurde auch er wieder komplett durch den 1 Drop geheilt (das war sogar richtig).
In Turn 5 war ich dann tot. Großes Kino…

Somit konnte ich Dominic bei seinem Spiel helfen, der gegen das Aggro-Deck gepaart wurde. Er hatte zwar viel Schaden einstecken müssen, seine Gegnerin war aber out of cards und Dominic hätte in 2 Runden sicher gewonnen. Seine Gegnerin zieht einen Burn-Spell von oben, der 5 Schaden auf den Helden macht. Domincs Laune im Keller, so dass wir ihn erstmal wieder aufbauen mussten.

In der letzten Runde werde ich noch mal „überrusht“ und es hängt erneut an Dome und Lukas. Dome bleiben noch 4 Gesundheit, sein Gegner hat eine Waffe mit 6 ANG (3 Zuschlagkosten), aber Dominic topdeckt einen Beschützer. Er hat genügend Schaden auf dem Feld, um das Game in seinem nächsten Turn zu entscheiden, es sieht also gut aus.
Sein Gegner hat 6 Ressourcen neben der Waffe und zieht… einen 1 Drop! Der ihm +2 ANG gibt, wenn er eine Ausrüstung hat. Erstmal kein Problem, denn wie gesagt, wir haben ja einen Beschützer. Er hat aber für die zwei übrigen Ressourcen noch eine Quest, die einem Verbündeten Enrage (+2 ANG und Wildheit, wenn man einen Verbündeten auf dem Deck aufdeckt) gibt. Dome schon total angepisst in der festen Erwartung, dass er jetzt das Spiel verliert… und der Gegner deckt eine Fähigkeit auf! Wechselbad der Gefühle und äußerst positiv für Dominics Stimmung, da er plötzlich total aus dem Häuschen war!
Lukas hat in der Zwischenzeit relativ ungefährdet sein Spiel heim gebracht, so dass unser Team am Ende als 3. in der Gesamtwertung abgeschlossen hat, was uns noch mal ein paar Booster einbrachte. Nice!

Schade war eigentlich nur, dass am Sonntag nur noch so wenige Spieler vor Ort waren, dass nicht mehr als 3 Runden gespielt wurden. Besonders kurios hierbei: Gefühlt waren mehr ausländische Spieler vor Ort als Deutsche. Da hätte man sich schon etwas mehr Teilnehmer gewünscht, die sich selbst sagen: „Flagge bekennen!“
Ich hoffe, das wird nächstes Mal wieder besser und wir knacken auch mal die 3-stellige Teilnehmerzahl bei der Sneak. Da es sich dann auch um das erste Set eines neuen Blocks handelt, wird wohl sogar der Draft in Ordnung gehen und nicht einer kleinen Tortur gleichen.

Solltet ihr ebenfalls auf der Sneak gewesen sein, dann bringt ruhig mal eure Erfahrungen zu Papier. Ihr könnt auch gerne noch ein paar Bilder in meine Richtung jagen, damit wir diese noch unter dem Artikel ergänzen können.

Bilder


[1] Das ist das Problem, wenn man sich sagt: Ich gehe erst ins Bett, wenn ich > dies und das < erledigt habe und > dies und das < dann endlos lange dauert...

[2] Ich mache ihr da nicht mal einen Vorwurf, wenn Dominic, Kevin, Matthias und ein paar Kisten auf mir liegen würden, würde ich mich wohl auch nicht so elegant fortbewegen…

[3] Dies wurde kommentiert mit: „Lass mal was Langsameres spielen… Yu-Gi-Oh! oder so…“

[4] Christians ehemaliges Sofa kann von der fantastischen Idee, zu fortgeschrittener Stunde mit Wrestling-Moves anzufangen, auch eine tolle Geschichte erzählen…

Irgendwie scheine ich nicht so wirklich dazu gelernt zu haben.

[5] Selbstverständlich waren wir nicht so blöd und haben am Samstagabend den Raum wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt, nur um ihn dann am Sonntag wieder umzubauen. Nein, der Raum, den wir am Samstag nutzten, wurde am Sonntag an eine andere Gruppe vermietet, während wir nebenan spielten. Deshalb war es nochmal nötig, ein paar Tische und Stühle aufzustellen.

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